Duo „Alakus“ schlägt in Groß-Rohrheim überraschend andere Töne an
Lebensfreude und Gelassenheit verströmt die Musik des Duos „Alakus“, Ute Kilian und Frank Willi Schmidt.
Bericht Bürstädter Zeitung:Foto: Manfred Ofer Foto: Manfred Ofer
GROSS-ROHRHEIM. Sie sind immer für eine Überraschung gut. Die Macher der „Offenen Bühne“ hatten auch am Dienstag das ein oder andere musikalische Ass im Ärmel. Vier Bands boten den Besuchern im Gasthaus „Zorbas“ ein abendfüllendes Programm.
Das Konzept der „Offenen Bühne“ geht nun schon seit mehreren Jahren auf. Ins Leben gerufen von den Verantwortlichen des Vereins „Musikkiste“, füllt die Konzertreihe regelmäßig das Lokal an der Kornstraße in Groß-Rohrheim. Freunde der gepflegten Livemusik sind hier richtig, und das wird noch eine ganze Weile so bleiben.
Ein Geheimnis des Erfolgs liegt sicherlich darin, dass die Veranstalter nicht in Schubladen denken, wenn es um das musikalische Programm geht. Auf der „Offenen Bühne“ standen schon Rock-, Pop- und Punkbands. Aber auch Interpreten aus dem Hip-Hop, Reggae und Rap traten hier schon auf. Ganz gleich, ob die Künstler aus der Region oder aus Hamburg kommen – es spielt keine Rolle. Ein Verstärker und die Bereitschaft, eine knappe halbe Stunde lang zu spielen und Spaß zu haben, reichen als Kriterien aus. Dabei lässt sich das Publikum nur allzu gerne in die Abläufe einbeziehen. Auch am Dienstag.
Da sorgte das Duo „Alakus“ für eine Überraschung, denn die Musik, die Ute Kilian (Handpans) und Frank Willi Schmidt (Bass) mitgebracht hatten, war einfach anders. In einer Welt, in der Zeit immer mehr zu einem Luxus wird, haben sich die beiden Musiker für eine Symbiose aus sphärischen und meditativen Klängen entschieden. Jedes der vier Stücke, die sie intonierten, atmete Lebensfreude, gepaart mit einer Spur Gelassenheit. Der perfekte Sound für den nächsten Roadtrip. Für den Song „Quendel“, erzählte Frank Willi Schmidt mit einem Lächeln, habe er zum ersten Mal nach 30 Jahren wieder seine Akustikgitarre ausgepackt. Der Begriff steht für eine wild wachsende Thymian-Sorte, die auf den Feldern im Süden Frankreichs wächst, und dessen Farbe und Geruch ihm als Inspiration dienten. Dazu die Meeresbrise an einem lauen Sommerabend und fertig war das gute Stück.
Sängerin Christiane „Gorgo“ Schäfer und Gitarrist Detlef Krah aus Darmstadt verbanden Latin, Pop und Jazz zu einem Ganzen. Kraftvolle Songs und sanfte Balladen wurden energiegeladen vorgetragen, wie das Stück „Black Coffee“, das beschreibt, wie es so ist, wenn man sich im stillen Kämmerlein nach dem Liebsten sehnt. „April in Paris“ war ein Jazz-Klassiker, und für alle, die darauf standen, gab das Duo noch einen Schuss Blues hinein.
Die Blues-Sängerin Heike Ofenloch musste man in Groß-Rohrheim nicht mehr vorstellen. Ihre Stimme wird von denen, die ihre Konzerte besucht haben, schon mal als ein „Naturereignis“ beschrieben, und dem sollte sie mit ihrem Auftritt im „Zorbas“ auch Rechnung tragen. Die spanische Sängerin Isabell vervollständigte den Melodienbogen mit einer interessanten Auswahl von Songs aus den 50er und 60er Jahren – von Janis Joplin bis Marylin Monroe. Begleitet wurde sie von Phoenix the Devourer (Bass) und Eberhard Petri (Gitarre).
Bericht aus der Bürstadter Zeitung Mai 2018, Manfred Ofer)
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